kate kuklinski

Stillleben

„Stillleben“ setzt sich mit der eigenen Weiblichkeit und Sexualität auseinander und stellt eine Neuinterpretation der alten Stilllebenmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts aus weiblicher Perspektive dar. Das Stillleben erlebte damals in Europa - vor allem in den Niederlanden und in Deutschland - eine Blütezeit, mit der niederländischen Malerin Clara Peeters als Pionierin. Zunächst ging es den Maler*Innen darum, die Schönheit von Gegenständen aus der Natur und des täglichen Lebens in ihren Bildern wiederzugeben, die darüber hinaus oft auch eine verschlüsselte Botschaft durch Symbolik in den Bildern versteckten.

Jahrhundertelang wurden wir in der Kunst vor allem vom 'male gaze' beeinflusst, vielleicht auch deshalb, weil es Frauen bis ins 19. Jahrhundert kaum möglich war, von der Malerei zu leben, weil ihnen künstlerische Begabung abgesprochen wurde. Sie hatten keinen Zugang zu den Akademien, wurden sehr schlecht bezahlt und es war ihnen nicht einmal erlaubt, Akte zu malen. Die Folge war, dass vor allem Frauen aus dem Adel oder Töchter von Künstlern als Malerinnen tätig waren.

Die lange Zeit der Unterdrückung von Frauen in der Kunst hat einen Mangel an weiblichen Perspektiven in der Kunstgeschichte zur Folge. In der Serie wird daher die Frage gestellt: Wie könnten Stillleben aussehen, wenn der weiblichen Perspektive mehr Raum gegeben worden wäre?

2022